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Technik

Hoch hinaus mit dem Kranfahrer

Gäbe es eine Top-Ten der spannendsten Nutzfahrzeuge – hinter Bagger und Müllauto käme gleich der Kran. Die Hamburger Jungs Anton und Lasse (beide 6) durften mit Warum! mal ganz nah ran und sogar rauf auf so ein gelbes Ungetüm

ODILE HAIN
von
Alexandra Werdes
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Technik

Den Kopf in den Nacken legen, ganz weit nach hinten. Dann am gelben Kranhals entlang in den Himmel schauen. Bis zur signalroten Nasenspitze, hinter der die weißen Wolken fliegen. Und plötzlich scheint alles zu schwanken, dass man selbst umzukippen meint.

Anton und Lasse halten sich lachend aneinander fest. Die beiden Freunde stehen direkt unter dem Kran. Erst waren die beiden enttäuscht, denn sie hatten erwartet, sie dürften hoch hinaus auf den Kran klettern. Aber dieser hier hat seine Krankabine unten, sie ist wie auf eine Lkw-Ladefläche montiert. Es ist ein Mobilkran, kein Turmdrehkran, wie man ihn auf Baustellen sieht. Mobilkräne werden benutzt, um Fertigteile aus Beton für Gebäude und Brücken aufeinanderzusetzen oder in letzter Zeit auch oft, um Windkraftanlagen aufzubauen. Einen großen Kran auf einer Baustelle zu besteigen, wäre für Kinder zu gefährlich, hat Kranfahrer Gerhard Engelmann erklärt.

Schon der Mobilkran ist ein ziemliches Ungetüm. Seine Räder überragen die Köpfe der beiden sechsjährigen Jungs. Als der Motor anspringt, brummen satte 550 PS, das ist die Zugkraft von 550 Pferden. Es piept warnend, als Engelmann rückwärts über den Betriebshof der Firma Knaack in Hamburg fährt. Dann drehen sich die Räder, es sind auf jeder Seite fünf. Jedes Reifenpaar hat eine eigene Achse, damit das große Gewicht des Krans verteilt wird. Pro Achse 12 Tonnen, insgesamt also 60 Tonnen – fast 40-mal mehr als der Ford Transit, den Antons Vater fährt.

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Nr. 2/2016