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Was gibt's zum Frühstück?

Helena beißt morgens am liebsten in ein Brötchen, für Theo fängt der Tag mit einem Müsli gut an. Aber was essen eigentlich andere Kinder in fremden Ländern zum Frühstück? Für Warum! haben die beiden Neunjährigen eine kleine Weltreise gemacht

ODILE HAIN
von
Alexandra Werdes
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Natürlich waren wir nicht wirklich auf Reisen. Aber es leben ja auch in Deutschland Menschen, die aus fernen Ländern stammen. Und die haben Theo und Helena besucht. Viermal setzten sie sich an fremde Frühstückstische – in Togo, Brasilien, Syrien und Japan. Sie haben geholfen, Käsebällchen und Falafel zu backen, und mutig Tapioka-Brei oder fermentierte Sojabohnen probiert. Am Ende fühlte sich das doch ein bisschen wie Reisen an!

Syrien

Wir machen nur drei Sachen“, beteuert Wael, als wir uns zum Frühstück verabreden, „ein ganz normales Freitagsfrühstück.“ Freitags gehen Moslems in die Moschee, anschließend sitzt die ganze Familie beim Essen zusammen. Dazu gehören Falafel (frittierte Kichererbsenbällchen), Ful (gekochte Saubohnen mit einer Sesam-Joghurt-Soße) und Fate (frittiertes Fladenbrot mit Kichererbsen-Sesam-Soße). In Aleppo, wo Wael (32), seine Frau Reem (31) und ihr Sohn Ali (7) herkommen, kauft man diese Dinge wie bei uns Brötchen im Laden und verfeinert sie zu Hause. Doch jetzt wohnen die drei in einem evangelischen Gemeindezentrum in Hamburg, weil sie vor dem Krieg in Syrien geflohen sind. Als wir ankommen, ist die Arbeitsplatte in der Küche voll mit Paprika, Frühlingszwiebeln, Zitronen, Oliven, Gurken, Tomaten, Minze, Petersilie, Knoblauch und etlichen Gläsern mit Gewürzen. Reem zaubert mit flinken Handgri en verschiedene Soßen und Pasten. Grundlage von allem: Kichererbsen und Tehina, eine zähflüssige Sesamsoße. Am Ende zählt Helena die Schälchen auf dem Tisch: 19. Doch Wael zeigt auf die drei Teller mit Falafel, Ful und Fate und protestiert: „Alles andere…

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Nr. 3/2016