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Fernweh

Ein See, zwei Länder, drei Namen

Zaren und Könige urlaubten schon am Lago Maggiore, lange bevor sich die ersten Segler an dessen mondäne Gestade verirrten. Doch die erkannten schnell, was für ein Revier in diesem ‚Vorzimmer des Südens‘ nur darauf wartete, von ihnen seglerisch erschlossen zu werden

CARL VICTOR
von
Carl Victor
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Fernweh

Langensee heißt er im deutschen Sprachraum, was ihm bei 66 Kilometern Länge auch zusteht. Die Italiener nennen ihn ‚Lago di Verbano‘, wofür wohl das ‚Lacus Verbanus‘ der Römer Pate stand. Doch was will uns sein international gebräuchlicher Name sagen? Lago Maggiore! Mal davon abgesehen, dass dieses ‚maggiore‘ auf der Zunge zergeht, lässt es sich nur schwer zuordnen. Der größte der oberitalienischen Seen ist er mit seinen 212 Quadratkilometern nicht – da muss er sich dem Gardasee geschlagen geben. Er ist auch nicht der älteste, denn jeder der Seen verdankt sein Dasein den Gletschern der letzten Eiszeit. Ebenso wenig ist er mit 195 Metern über dem Meeresspiegel der höchstgelegene, denn da überbietet ihn der Comer See um zwei, der Luganersee gar um sechsundsiebzig Meter. Mit ‚bedeutender‘ übersetzt, kämen wir der Sache schon näher. Ganz heiß wird die Spur aber erst, wenn wir seinen Namen auf ‚andare per la maggiore‘ zurückverfolgen, was ‚der See, der einen hervorragenden Ruf hat‘, bedeuten würde. Ich bin überzeugt, dass diese Übersetzung jeder, der schon auf dem Lago Maggiore gesegelt ist, als einzig richtige ansehen wird.

Von ‚Isabella‘ zur ‚Isola Bella‘

Lago Maggiore

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Isola Bella am Lago Maggiore!‘ Erinnert Sie das nicht an Paul Lincke? Wenn ja, sollte Ihnen die Schnulze in den Ohren klingen,…

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Nr. 5/2017