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Einfach Dranbleiben

Erfolg hat mehr mit Biss zu tun als mit Intelligenz, belegen aktuelle Studien. Wie kann man seinem Kind helfen, Ausdauer zu entwickeln?

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von
Marlise Eerkens
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Sie korrigierte gerade Klassenarbeiten, als der amerikanischen Mathematiklehrerin Angela Lee Duckworth ein Gedanke nicht mehr aus dem Kopf ging: Wie konnte es sein, dass manche Schüler so gut waren und andere sich fürchterlich mit dem Unterrichtsstoff quälten? Das lag nämlich nicht nur an ihrer Intelligenz, fiel Duckworth auf. Die Kinder mit der schnellsten Auffassungsgabe waren längst nicht immer die mit den besten Noten.

Außerdem, überlegte sie weiter, war der Unterrichtsstoff nicht so schwierig, als dass er für die weniger klugen Kinder unbegreiflich gewesen wäre. Duckworths Meinung nach müssten ihn alle verstehen, sofern er nur gut erklärt würde. Wenn Intelligenz also nicht alles ist, wie lassen sich die unterschiedlichen Leistungen dann erklären? Duckworth beschloss, wieder an die Universität zu gehen, Psychologie zu studieren und mit einer groß angelegten Studie herauszufinden, welche Faktoren bestimmen, ob jemand erfolgreich ans Ziel kommt. Und es zeigte sich: Egal ob bei Schulkindern oder Berufstätigen – Lehrern, Berufssoldaten, Verkäufern –, Erfolg ist tatsächlich keine Frage des IQs. Und auch nicht der sozialen Intelligenz, körperlichen Gesundheit oder des Aussehens.

Erfolg, stellte Duckworth fest, wird hauptsächlich bestimmt durch den tiefen Wunsch, langfristig etwas zu erreichen. Und: durch die Fähigkeit, weiterzumachen, wenn es schwierig wird. Die Kombination dieser beiden Eigenschaften heißt auf Englisch grit, was auf Deutsch so viel…

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Nr. 2/2018