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Wie werden wir Stadt-Gärtner?

Bäume in der Stadt haben es schwer: Der Platz um sie herum dient oft als Hundetoilette, Fahrradparkplatz oder Müllkippe. Das Warum!-Team hat sich einer Linde im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel angenommen

ODILE HAIN
von
Lina Nagel
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Step 1: Wo gärtnern?

Wenn ich aus der Tür meines Mietshauses gehe, steht da eine alte Linde. Die Bewohner der Straße stellen ihre Fahrräder daran ab, Hunde buddeln drumherum, und nur die robustesten aller Pflanzen überleben auf der kleinen, malträtierten Grünfläche um sie herum. Ein klarer Fall für eine Guerrilla-Gardening-Aktion. Guerrilla-Gärtner nehmen sich verwaister Flecken in der Stadt an und begrünen sie. Früher meist in Nacht und Nebel-Aktionen, buddeln die urbanen Gärtner mittlerweile mit Einverständnis vieler Städte und Kommunen. Zum Bepflanzen geeignet sind Flächen, um die sich offensichtlich keiner kümmert und die ungefährlich zu bepflanzen sind (keine Verkehrsinseln auf stark befahrenen Straßen): Brachen zwischen Häusern, Straßenecken... Besonders eignen sich Baumscheiben, die nicht asphaltierten Flächen um Straßenbäume. Wer die Erde um einen Baum auflockert, sie vielleicht sogar austauscht und robuste Blumen einpflanzt, tut dem Baum etwas Gutes: Seine Wurzeln können Wasser besser aufnehmen und sich besser ausbreiten. Am besten befindet sich die Baumscheibe in der Nähe der eigenen Wohnung, damit man regelmäßig nach den Pflanzen sehen und in warmen Perioden gießen kann. Viele Städte bieten mittlerweile Baumscheiben-Patenschaften an. So können die urbanen Gärtner sicher sein, dass ihre Beete nicht wieder entfernt werden. Nachdem auch ich mich bei der Stadt Hamburg abgesichert habe, bitte ich meine fünfjährige Nichte um Hilfe. Emily…

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Nr. 2/2013