Lesezeit 8 Min
Technik

Alles auf E

Der Dieselskandal, Chinas Elektroauto-Quote, Teslas Angriff auf den Massenmarkt – dass die Zukunft der Mobilität elektrisch ist, wurde spätestens in diesem Jahr auch dem letzten Zweifler klar. Die deutschen Hersteller starten zur milliardenschweren Aufholjagd. Kann der Strategiewechsel gelingen?

Sortimo
von
Denis Dilba
Lesezeit 8 Min
Technik

So geht vollmundig: Gleich 80 neue Elektromodelle bis 2025 kündigte Volkswagen auf der diesjährigen Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) an – 50 davon rein batterieelektrisch angetrieben. Für den Kauf der nötigen Batteriezellen will Konzernchef Matthias Müller im Rahmen der „Roadmap-E“ 50 Milliarden Euro ausgeben, weitere 20 Milliarden Euro für die Entwicklung der Elektromobile. Bei den übrigen deutschen Autoriesen sind die Elektropläne kaum weniger ehrgeizig. So will Daimler bis 2022 zehn reine Elektroautos am Markt haben und für seine über 50 verschiedenen Mercedes-Modelle mindestens eine Plug-in-Hybrid-Alternative anbieten. BMW plant mit 25 elektrifizierten Modellen bis zum Jahr 2025, von denen zwölf Vollstromer sein sollen.

Keine Frage: 2017 war das Jahr, in dem die deutschen Autohersteller ihre lange gezeigte Skepsis gegenüber Elektromobilität endgültig abgelegt haben. „Bisher waren die reinen Elektroautos auf der Prioritätenliste der deutschen Hersteller noch irgendwo im Mittelfeld“, sagt Stefan Bratzel, Chef des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach. „Jetzt greifen sie an.“ Allerdings können neue Modelle nicht über Nacht auf die Straße gebracht werden. Konkrete Ergebnisse wird der Strategiewechsel laut Bratzel deshalb erst in zwei bis drei Jahren bringen.

Ob das noch rechtzeitig ist? „Die Offensive kommt spät und auch nicht ganz freiwillig“, sagt Jürgen Pieper, Automobil-Analyst beim Bankhaus Metzler. „Diesel-…

Jetzt weiterlesen für 0,45 €
Nr. 13/2017