Lesezeit 6 Min
Politik

„Wir brauchen ein Label für den Premium-Stall“

Interview mit Christian Schmidt (58), Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft

By José Cruz/Agência Brasil [CC BY 3.0 br], via Wikimedia Commons
von
Jan Drebes
und
Eva Quadbeck
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Politik

BERLIN Wir trafen Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) in der Hauptstadt und sprachen mit ihm über die Haltbarkeit von Lebensmitteln, Premium-Schweineställe, die möglichen Folgen eines Brexits für die Landwirte und das Ernährungsverhalten des Fachministers.

Herr Schmidt, haben Sie Ihr eigenes Ernährungsverhalten geändert, seit Sie der zuständige Minister sind?

SCHMIDT Ja, das ist tatsächlich so. Schließlich will ich nicht dem Credo von Helmut Kohl folgen, wonach ein Landwirtschaftsminister immer einen Bauch haben sollte. Also esse ich von allem etwas, aber nicht zu viel. Und ich kaufe jetzt vor allem bewusster ein.

Sie werden sicher keinen „Veggie-Day“ wie einst die Grünen fordern. Aber stimmt es, dass wir Deutschen zu viel Fleisch essen?

SCHMIDT Der Verbraucher sollte entscheiden, was er isst und was nicht. Dazu braucht es keine staatlichen Vorgaben, sehr wohl aber Aufklärung und Informationen. Außerdem halte ich es für zu kurz gedacht, mit staatlich verordnetem Fleischverzicht das Klima retten zu wollen. Dafür braucht es intelligente Lösungen. Deshalb setze ich auf innovative Landwirtschaft und investiere in die Forschung.

Schließen Sie sich der Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung an, die maximal 600 Gramm Fleisch pro Woche empfiehlt?

SCHMIDT…

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09.07.2016