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Gesellschaft

Vom Mut, anders zu sein

"Nonkonformisten" - das neue Buch von Adam Grant

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Helden machen Geschichte: Menschen mit besonderer Originalität und einem ausgeprägten Durchsetzungsvermögen. Ja? Nein. US-Querdenker Adam Grant hat sich nach den Egoisten (in Geben und Nehmen) nun die Helden vorgeknöpft. Und demontiert die Mythen, die sich um Originalität ranken. Seine These: Originalität ist eine Frage der persönlichen Entscheidung. Worin sich außergewöhnliche Menschen vom Durchschnitt abheben, ist vor allem ihre Bereitschaft, das Gegebene zu hinterfragen. Sie sind Nonkonformisten. Keine leistungsfixierten Anpasser.

Auf den ersten Blick scheint alles so einfach: Michelangelo und Nikolaus Kopernikus, George Washington, Martin Luther King und Steve Wozniak, sie alle waren begnadete Querdenker, jeder auf seinem Gebiet. Sie malten und erforschten die Sterne, stellten politische Weichen, brachten sozialen Wandel in Gang oder erfanden eine neue Art des Computers. Für sie war nichts natürlicher, als mit aller Macht ihrer Kreativität Veränderungen in Gang zu setzen und sich dem Mainstream entgegenzustellen. Solche Helden machen Geschichte. Ist doch klar.

Von wegen: Michelangelo fühlte sich von dem Auftrag des Papstes, das Deckenfresko der Sixtinischen Kapelle zu gestalten, hoffnungslos überfordert - und sagte erst mal ab. Kopernikus fürchtete sich derart vor dem Spott seiner Zeitgenossen, dass er seine Entdeckung 22 Jahre lang verschwieg. Gutsbesitzer und Pferdezüchter Washington schrieb nach seiner Berufung zum Oberbefehlshaber…

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02.03.2016