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Gesellschaft

Wir, wer sonst

"Wenn nicht wir, wer dann?" - Das Buch von Philipp Ruch

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Wer sollte etwas verändern, wenn nicht wir: jeder Einzelne. Jeder, der die Bruchstelle zwischen Einsicht und Handeln zu überwinden vermag. Darüber nachzudenken, wie die Welt sein könnte, hat auch mit Schönheit zu tun, sagt ein Buchautor. Mit politischer Schönheit. Unbeweisbar, aber einfach romantisch.

Rupert Neudeck ist einer, der einfach tut. Als Ende der 70er-Jahre die vietnamesischen Boatpeople im Südchinesischen Meer trieben, begnügte er sich nicht mit Seufzern vor dem Fernsehschirm, sondern gründete, unterstützt von Heinrich Böll, eine Initiative, die bald als "Komitee Cap Anamur" Tausende Flüchtlinge aus dem Ozean rettete. Als 2004 der Flüchtlingsstrom auf dem Mittelmeer anschwoll, wurde er zu einem der wichtigsten Mahner des humanistischen Gewissens und schrieb unermüdlich gegen die Ignoranz gegenüber dem Schicksal der Flüchtlinge an. Neudeck handelte.

Genau wie Harald Höppner. Der Hamburger machte das erste private Flüchtlingsrettungsschiff Deutschlands klar, die Sea-Watch, und stach in See, ausgerüstet mit allem, was notwendig ist, um Menschen in Seenot beizustehen. Unvergessen die Schweigeminute, die er überraschend in der Talkshow "Günther Jauch" vor Millionen Zuschauern erzwang. Höppner handelte.

Den humanitären Kern unserer Zivilisation retten

Wir können nichts ausrichten? Sind machtlos angesichts weltweiter Katastrophen, angesichts von Hunger, Klimawandel, Menschenrechtsverletzungen, Zehntausenden Flüchtlingen?…

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15.01.2016