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Kultur

„Es ist ziemlich gut, ein Holländer unter Deutschen zu sein“

Der Direktor des Stadtmuseums, Paul Spies, über den Berliner Auftritt im Humboldt-Forum, das Kreuz auf der Kuppel und seine Art, den Stress los zu werden

BERLINER ZEITUNG / PAULUS PONIZAK
von
Sabine Deckwerth
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Kultur

Er sei durch und durch Amsterdamer, hat Paul Spies einmal in einem Interview gesagt. Inzwischen lebt der Chef des Stadtmuseums Berlin und Chefkurator des Berliner Auftritts im Humboldt-Forum seit eineinhalb Jahren in der Stadt, fährt ausschließlich mit dem Rad und entdeckt jeden Tag etwas Neues. Wir trafen Paul Spies in seinem Büro im Nikolaiviertel.

Herr Spies, was haben Sie auf Ihrer heutigen Radtour Beeindruckendes gesehen?

Heute musste ich zum Reuterplatz und bin durch den Tiergarten gefahren. Da bin ich zum ersten Mal durch den Englischen Garten gekommen. Wahnsinn! Es gibt so viel zu entdecken in dieser Stadt, immer wieder, es hört nicht auf.

Wo wohnen Sie denn in Berlin?

Direkt am Kollwitzplatz.

Ah, wie alle Zugereisten...

Nein, da wollte ich eigentlich gar nicht hin, ich mag keine Orte, die hip sind und cool. Das hat sich so ergeben, weil mir dort ein wunderbares Angebot gemacht wurde, als ich rasch eine Wohnung brauchte. Und die ist sehr schön. Inzwischen haben wir unser Haus in Amsterdam verkauft, seit Herbst lebt meine Familie auch hier. Meine Frau, meine beiden Kinder, sie sind alle sehr zufrieden.

Und der Holländer Paul Spies ist jetzt durch und durch Berliner?

Nein, das geht nicht so schnell, obwohl ich mich hier sehr wohlfühle. Der Einstieg war sehr leicht, aber ich bin noch ein Exot hier.

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05.07.2017