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Kultur

„Wir gehen auf eine Reise ins Offene“

Hartmut Dorgerloh setzt als neuer Chef des Humboldt-Forums auf eine Politik des Handschlags

BERLINER ZEITUNG / MARKUS WÄCHTER
von
Harry Nutt
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Kultur

Vom 1. Juni an wird Hartmut Dorgerloh (56) das Amt des Generalintendanten des Humboldt-Forums übernehmen. Bis es so weit ist, pendelt er zwischen Berlin und Potsdam, wo er 16 Jahre lang die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten geleitet hat. Zum Gespräch treffen wir Hartmut Dorgerloh in der Vertretung des Landes Brandenburg beim Bund in Berlin - als Akt der föderalen Amtshilfe gewissermaßen.

Herr Dorgerloh, unter dem Namen Humboldt werden gerade vielfältige Erwartungen an Sie herangetragen. Wie weit ist der Weg aus Preußen zur Weltkultur?

Ich bin durch Humboldt zur Kultur gekommen. Mein erstes berufliches Bewerbungsgespräch hat mich vor vielen Jahren an den Denkmälern der beiden Humboldts vorbei in die Hallen der Universität geführt, und ich hätte nicht gedacht, dass mich das auf diese Weise noch einmal einholt. Was in der Zeit der Humboldts in der Berliner Kultur- und Wissenschaftslandschaft damals geleistet worden ist, verstehe ich noch heute in Bezug auf die Rolle von Kunst und Wissenschaft in der Gesellschaft als einen hohen Anspruch. Die damals formulierte Idee einer Freistätte von Kunst und Wissenschaft war ja bereits eine Reaktion auf die frisch gewonnenen Eindrücke aus den Forschungsreisen von Alexander von Humboldt, zum Beispiel die Erkenntnis, dass man Kultur und Natur nicht ohne weiteres getrennt voneinander betrachten kann. Oder auch der Gedanke, dass gleichmäßig alle zur Freiheit bestimmt sind. Das Wirken der…

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18.05.2018