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Kultur

Fesseln ist eine schöne Metapher für das, was wir tun

Der Autor und Regisseur Christian Alvart über die Zukunft des filmischen Erzählens, die Kooperation mit dem Streamingdienst Netflix und die Arbeit an seiner neuen Krimiserie „Dogs of Berlin“

PAULUS PONIZAK
von
Frank Junghänel
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Kultur

Auf dem Adlergestell war wie immer Stau, deshalb kommt Christian Alvart eine halbe Stunde zu spät, wofür er sich auf seine herzliche Art entschuldigt. Vor einer Weile ist der 44-Jährige ein Stück rausgezogen aus der Stadt, gut für die Familie, schwierig im Beruf. Eine Stunde bis zur Firma in der Prenzlauer Alle, eine Stunde zurück. Zeit, die bei der Arbeit fehlt. Darum hat er noch eine kleine Wohnung gleich neben dem Schneideraum. Christian Alvart ist nicht nur einer der produktivsten Regisseure im deutschen Film, er ist auch einer der vielseitigsten. Ob Kino, Fernsehen, Serie, immer folgt er einer eigenen Idee. Und als einer der wenigen beherrscht er nicht nur das große Drama, sondern auch den Actionthriller. In Hollywood hat er mit Renée Zellweger gedreht und beim "Tatort" mit Til Schweiger. Doch das Kapitel Tschiller ist für ihn jetzt abgeschlossen, zurzeit arbeitet Christian Alvart an einer zehnteiligen Krimiserie für den Streaming-Dienst Netflix. Es ist nach "Dark" die zweite deutsche Produktion des US-Anbieters. Alles ist noch sehr geheim, nur soviel darf verraten werden: In "Dogs of Berlin" geraten ein Polizist aus dem Osten und sein deutsch-türkischer Kollege in die Abgründe der Großstadt.

Herr Alvart, was steht heute bei Ihnen auf dem Programm?

Wir haben die erste Staffel abgedreht und sind jetzt beim Schnitt.

Zur Persom

Christian Alvart wurde am 28. Mai 1974 im südhessischen Jugenheim geboren. In einer streng religiösen Familie aufgewachsen, zog er als Kind mit seinen Eltern oft um. Früh begann sich Alvart für Film zu interessieren, so leitete er eine Zeitlang…

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23.06.2018