Lesezeit 8 Min
Fernweh

Die Unscheinbare

In der Oberlausitz entspringt die Spree. Aber die Quelle wartet noch auf ihren Ruhm

BERLINER ZEITUNG / PAULUS PONIZAK
von
Petra Ahne
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Fernweh

Die Spree – Flussgeschichten (2)

In unserer Sommerserie folgen wir der Spree von der Quelle bis zur Mündung. Wir erzählen, wie der Fluss die Landschaft und die Menschen an seinen Ufern prägt und was er für Berlin bedeutet.

Teil 2: Die Spreequellen – am Ursprung des Flusses

EBERSBACH-NEUGERSDORF. Frank Münnich war heute früh um halb acht schon mal hier oben. Nachschauen, ob alles in Ordnung ist. Was nun plötzlich nicht mehr in Ordnung hätte sein können, weiß er auch nicht so genau. Aber man fühlt sich eben verantwortlich hier an der Quelle, vor allem dann, wenn sich Besuch aus der Stadt angekündigt hat, die dem, was hier zart aus dem Berg sprudelt, ihren Fluss zu verdanken hat.

Allerdings: Es sprudelt gar nicht. Aus dem Wasserbecken, über dem in goldenen Buchstaben "Spreequelle" steht, ragt ein dünnes Rohr, und aus dem Rohr kommt: nichts. Also doch was nicht in Ordnung?

Wahrscheinlich ein Stöckchen, sagt Frank Münnich. Kommt öfter vor, Kinder stecken so was rein. Das Wasser sucht sich dann einen anderen Weg, drückt sich durch den Boden ins Becken. Wie die Natur das eben regelt. Was sich hier, auf dem fast 600 Meter hohen Berg Kottmar in der Oberlausitz, als Geburtsort der Spree präsentiert, ist ja auch weniger eine…

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21.07.2015