Lesezeit 8 Min
Fernweh

Land in Sicht

Ein Leben auf dem Hausboot ist für viele Städter ein Traum. Wenn es Berlin den Interessenten nur nicht so schwer machen würde

BERLINER ZEITUNG / PAULUS PONIZAK
von
Carmen Böker
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Fernweh

Die Spree – Flussgeschichten (7)

In unserer Sommerserie folgen wir der Spree von der Quelle bis zur Mündung. Wir erzählen, wie der Fluss die Landschaft und die Menschen an seinen Ufern prägt und was er für Berlin bedeutet.

Teil 7: Wie lebt es sich auf dem Wasser?

BERLIN. Die Straße des 17. Juni ist nur wenige Schritte entfernt, der Verkehr müsste also brüllen, aber er ist nur ein Rauschen. Wie ein Wasserrauschen mitten im Tiergarten, wenn man seine Fantasie mal so richtig strömen lassen möchte. Denn ein Leben auf dem Hausboot hat nun einmal etwas mit Träumen zu tun – und mit dem Wunsch, sich seine eigene Insel in der Großstadtrealität zu schaffen. Zehn Boote liegen in dem kleinen Graben, in den sich der Landwehrkanal hier an der Tiergartenschleuse verläuft, gegenüber steht ein prägnanter blauer Kasten, durch den ein riesiges rosarotes Rohr verläuft, für die Strömungstests der Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffbau. Eines der Schiffe, die das Grün des Ufers fast verbirgt, ist die "African Queen" von Imke Wangerin: ein leise ächzender Kohlekahn aus den Zwanzigerjahren, den sie 2009 bezogen und in der ersten Zeit rund ums Jahr bewohnt hat.

Ganz am Anfang, da war sie gerade fertig mit Renovieren, standen auf einmal…

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10.09.2015