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Kulturgut Alleen als Straßen der Zukunft

Göppel: Vorauseilender Gehorsam hat in Ländern zu Abholzungen geführt

skitterphoto.com via pexels.com (CC0)
von
Julian Einhaus
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Er ist das “grüne Gewissen” seiner Partei: Der 66-jährige Bundestagsabgeordnete Josef Göppel setzt sich wie kein anderer in der CSU-Fraktion für den Erhalt von Natur und Umwelt ein. Zusammen mit Mitgliedern aus allen anderen Parlamentsfraktionen und der Unterstützung mehrerer Verbände kämpft der frühere Förster aus Mittelfranken für den Erhalt der deutschen Alleen – auch um die Verkehrsadern von Bund und Ländern zukunftsfest zu machen. Die Fragen stellte Julian Einhaus.

Behörden Spiegel: Herr Göppel, warum setzen Sie sich für den Erhalt von Alleen ein?

Göppel: Alleen sind in erster Linie ein kulturelles Erbe unseres Landes. Die Baumreihen bieten spätestens seit dem 18. Jahrhundert Orientierung im Raum. Man spricht heute auch von der “selbsterklärenden Straße”, die durch optische Führung lenkenden Einfluss auf das Fahrverhalten nimmt. Darüber hinaus stellen Alleen wichtige ökologische Rückzugsflächen dar: Die Zahl der Lebewesen ist hier erheblich höher als in der Umgebung. Ausschlaggebend dafür ist sicherlich, dass keine chemischen Mittel verwendet werden und die Bäume zumeist ein sehr hohes Alter erreichen. Schließlich schützen Bäume auch vor klimatischen Einflüssen wie Staubverwehungen.

Behörden Spiegel: Kritiker werfen ein, dass die straßennahen Bäume bei Verkehrsunfällen viele Todesopfer mit sich bringen? Ist abholzen nicht doch gesünder?

Göppel…

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Nr. 5/2016