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“Beamte könnten persönlich haften”

Resch: Viele Großstädte werden Einfahrverbote verfügen müssen

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von
Julian Einhaus
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Geschwärzte Akten, Gerichtsurteile, immer neue Enthüllungen – der Prozess um die Aufklärung und den Umgang mit erhöhten Abgaswerten bei Dieselfahrzeugen kommt hierzulande immer mehr ins Rollen. Bleiben künftig bundesübergreifende Maßnahmen aus, werden das vor allem Länder und Städte zu spüren bekommen, erklärt der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gegenüber dem Behörden Spiegel. Mit Jürgen Resch sprach Redakteur Julian Einhaus über die Rolle von Behörden und Politik und unterschiedliche Lösungen zur Reduzierung von Emissionen und Immissionen.

Behörden Spiegel: Herr Resch, was stinkt Ihnen im Staate Deutschland?

Resch: Viele Dieselfahrzeuge halten zwar unter Labor-Bedingungen die Stickoxid-Grenzwerte ein, liegen aber im Realbetrieb weit darüber. Das liegt an softwaregesteuerten Abschalteinrichtungen, die im Prüfmodus die Abgaswerte besser erscheinen lassen, als sie unter Straßenbedingungen sind. Die Fahrzeuge sind also nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen “sauber” – im Labor eben. Aber schon bei niedrigen Temperaturen auf der Straße können die Stickoxid-Emissionen um bis zu 20-fach höher liegen. Niedrigere Temperaturen heißt hier unter 20 Grad. Das ist in der Bundesrepublik kein seltenes Wetterphänomen!

Behörden Spiegel: Wie standfest sind Ihre Erkenntnisse?

Resch: Alle Aussagen und Enthüllungen der…

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Nr. 4/2016