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Technik

Mehr Ertrag mit weniger Wasser

Dürren bedrohen die globale Ernährung. Um Hungersnöte abzuwenden, sind neue Pflanzensorten nötig. Werden Forscher sie finden?

ALEXANDRE ROTENBERG/ FOTOLIA
von
EDDA GRABAR
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Ein Auto rattert über vor Hitze gleißende Straßen. Der Mann, der es fährt, will nicht erkannt werden. Er ist Schwarzmarkthändler, seine Ware: frisches Wasser. Das ist in seiner Stadt streng rationiert. Aber der Händler hat Glück. Eine kleine Quelle entspringt auf seinem Grundstück. Denen, die es sich leisten können, transportiert er Fässer voll davon direkt vor die Tür. Der Großteil der Bevölkerung aber steht mit Kanistern Schlange vor den öffentlichen Wasserstellen. Das ist keine Utopie, das ist Kapstadt im Mai 2018.

„Wasser ist das neue Öl“, sagt ein anderer Händler in die Kameras der „Tagesschau“. Trotz Beginn der Regenzeit und ersten Regenfällen werden die Restriktionen nicht gelockert. Immer noch stehen den Menschen lediglich 50 Liter Wasser am Tag zu, Landwirte dürfen nur noch 60 Prozent ihres früheren Bedarfs für die Bewässerung ihrer Felder einsetzen. Der Wirtschaftsminister Alan Winde rechnet mit 20 Prozent Ernteeinbußen. Es sei die schlimmste Dürre seit Jahrhunderten, heißt es.

Folgt man den Debatten der Klimaforscher, sind sowohl die Dürre als auch der illegale Wasserhandel nur ein Vorgeschmack dessen, was Teile der Welt erwartet. „So unterschiedlich die Klimamodelle auch sein mögen, sie alle kommen zu dem Ergebnis, dass vor allem in Afrika, Indien, dem südlichen Asien, also in den ärmsten Erdregionen, die Dürrezeiten zunehmen werden – sowohl was die Fläche als auch was die Dauer der Trockenperioden angeht“, sagt Matin Qaim. Der Agrarökonom…

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Nr. 08/2018