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Politik

Wem gehört Macron?

In Deutschland hat ein kleiner Wettlauf zwischen Union und SPD begonnen. Welcher Partei kann der neue französische Präsident eher zu neuem Glanz verhelfen?

By Pablo Tupin-Noriega (Own work) [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons
von
Eva Quadbeck
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Politik

Berlin Eine Meldung gestern Mittag ließ aufhorchen. Die Grenzschließung durch Saudi-Arabien und andere Golfstaaten gegen Katar gelten seit Tagen als neues Pulverfass für den Nahen und Mittleren Osten. Das französische Präsidialamt ließ gestern nach dem Sieg Emmanuel Macrons bei der Parlamentswahl verlauten, der Präsident habe bereits in der vergangenen Woche einen Vermittlungsversuch unternommen. Die Botschaft hinter der Botschaft hieß: Frankreich ist zurück auf der Weltbühne.

In der Nachkriegsordnung war Frankreich im Vergleich zu Deutschland stets der größere Player – Siegermacht, Atommacht, ständiges Mitglied im Sicherheitsrat der UN. Der schwache und unbeliebte Präsident François Hollande sowie die lange und harte Wahlkampfauseinandersetzung um seine Nachfolge schmälerten Frankreichs außenpolitische Bedeutung. Derweil rückte Merkel immer mehr als Hoffnungsträgerin in den Mittelpunkt. Das liberale Amerika rief sie gar schon zur „Anführerin der freien Welt“ aus, was die Kanzlerin klugerweise öffentlich klar zurückwies.

Da sie sich in diese Rolle nicht hat drängen lassen, muss sie nun auch nichts aufgeben, wenn sie den Schulterschluss mit dem neuen französischen Präsidenten sucht, um Europa wirtschaftlich und sicherheitspolitisch als Großmacht wahrnehmbar zu machen.

Ein bequemer Partner wird Macron für die Deutschen nicht werden. Dafür steht er unter zu großem innenpolitischen…

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13.06.2017