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"Ich habe Angst vor weiteren Verlusten"

Acht persönliche Fragen an Jessica Schwarz

MICHAEL MANN
von
Christine Ritzenhoff
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Dieses Jahr war für die Schauspielerin ein besonders schweres: Es gab einige Enttäuschungen, beruflich wie privat, und ihr Vater starb an Krebs. Ein Gespräch über innere Rastlosigkeit, mutige Schritte und den Versuch, endlich etwas egoistischer zu sein.

Frage 1: Wen verabscheuen Sie?

Donald Trump. Ich habe selten jemanden mehr verabscheut. Mir fällt es schwer, Nachrichten zu schauen, weil jeden Tag etwas Neues kommt, das mir den Atem nimmt. Da es egoman ist, dumm und narzisstisch. Ich weiß nicht, warum so viele Menschen sich für diesen Mann entschieden haben. Und hoffe nur, dass sie sich jetzt auch fragen, wieso sie so gewählt haben. Es war wohl aus Angst, gefühlter Hilflosigkeit. Und es ging auch sehr um die konservative Form des Lebens, die in Facetten verloren geht. Da hofft man vielleicht, dass so ein Mensch das wieder geraderücken kann.

Auch bei mir war natürlich die Angst groß, dass radikale Parteien bei uns mehr Zulauf bekommen. Glücklicherweise hatte ich noch vor der Wahl in den Niederlanden ein interessantes Gespräch mit einem Journalisten, der sich damit auskennt. Er sagte, dass man sich das wie ein Pendel vorstellen müsse, bei dem Trump der höchste Ausschlag sei. Hätte er nicht gleich in den ersten Wochen so viel Unfug gebaut, hätte es auch bei uns durchaus für die rechten Parteien ganz gut aussehen können. Aber nun, meinte der Journalist, würden sich die Menschen in den Niederlanden, Frankreich und…

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Nr. 5/2017