Lesezeit 8 Min
Fernweh

Robinsonade auf den Philippinen

Das bunte Segel des Auslegerbootes verschwindet allmählich am Horizont, während in der kleinen Lagune wasserdichte Säcke mit Vorräten schaukeln. Rasch werden Gerätschaften und Packsäcke an den Strand gehievt – es gilt der Abgeschiedenheit dieser insularen Isolation zu trotzen: Alexander Selkirk, von Daniel Dafoe 1719 in dem weltberühmten Roman „Robinson Crusoe“ verewigt, steht Vorbild für diese kleine Auszeit von Zivilisation und Komfortzone.

RALF FALBE
von
Ralf Falbe
Lesezeit 8 Min
Fernweh

Zunächst gilt es, einen passenden Lagerplatz zu finden. So idyllisch die grüne Palmenreihe auch zunächst erscheinen mag – herabfallende Kokosnüsse stellen in den Tropen eine ernstzunehmende Gefahr dar: Unzählige Menschen werden jedes Jahr von diesen kiloschweren Früchten erschlagen. Auch einsame Inseln besitzen überaus sensible Ökosysteme, in denen sich der vorsichtige Strandläufer einrichten muss.

Für das einfache Camp – ein Platz im Schatten ist überaus sinnvoll – reichen ein paar gesammelte oder geschlagene Äste, die das Tarp und Moskitonetz tragen. Ein Regen- und Sonnenschutz ist elementar, dazu lässt sich nach Bedarf mit kurzen Leinen das feinmaschige Moskitonetz knoten. Schlafmatte und Baumwolllaken ersetzen das Hotelbett – auf lästige Stechfliegen sollte dabei geachtet werden. Strandcamper sollten ebenso auf Tidenhub und Brandung Rücksicht nehmen, auch auf wechselnde Wetterbedingungen wie Seebeben und Taifun.

Einheimische Fischer halten sich an einfache Beobachtungstechniken, um anrückende Taifune zu erkennen. Es sind vorwiegend nördliche Winde, die sich stetig verstärken, auf die geachtet werden muss. Ein auffallend klarer Himmel, verbunden mit ungewöhnlich guter Sicht, sollte misstrauisch machen. Ein dünner Cirrus ist ein Warnsignal, aber auch in der Jahreszeit ungewöhnliche Niederschläge können das Anrücken eines Sturmfeldes verkünden. Gerade die Monate September und Oktober gelten als Zeit der „Killerstürme“.

Jetzt weiterlesen für 0,45 €
28.07.2018