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Sport

„Was ist, wenn die Flüchtlinge die Hallen verlassen?“

Klaus Böger über den verpassten Olympia-Zug, ausgebuchte Handwerker und fehlende Lobbyisten in Berlin

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von
Jörg Winterfeldt
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Sport

2015 ist für die Sportstadt Berlin und auch für Klaus Böger, den Präsidenten des Landessportbundes, ein schwieriges Jahr gewesen. Es hat mit der Olympia-Abfuhr begonnen und mit der Umwidmung zahlreicher Sporthallen in Flüchtlings-Unterkünfte geendet. Was daraus für den Berliner Sport 2016 folgt – versucht Böger im Interview zu beantworten.

Herr Böger, schmerzt die Ohrfeige noch?

Welche genau?

Die, die Sie beklagt haben, als die Mehrzahl der deutschen olympischen Sportverbände sich für Hamburg und gegen Berlin als Olympiabewerber entschieden haben.

Der Schmerz ist weg, aber die Schlagbewegung ist noch in Erinnerung. Wenn man weiß, wie viel die Sportstadt Berlin tut und getan hat für viele Verbände, dann ist das Votum dieser Verbände zwar erklärbar, aber inhaltlich unverständlich. Ich blicke aber nicht zurück, sondern schaue nach vorne. Die Sportmetropole Berlin lebt, und es tut mir sehr leid, dass es in Hamburg mit der Olympiabewerbung nicht geklappt hat. Genauso wie ich es nicht schön finde, dass Brandenburg mit Berlin nicht den Ryder Cup bekommen hat. Das wäre ein sehr großes Signal für den Golfsport, aber auch den Tourismus der Region gewesen.

Warum ist das internationale Vertrauen ins deutsche Organisationswesen geschwunden?

Offensichtlich haben die Deutschen Schwierigkeiten. Wir müssen achtgeben: Jedes Land, ob klein oder groß, hat…

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02.01.2016