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Kultur

Nicolette Krebitz wartet

In den 90er Jahren wurde sie verehrt wie keine andere deutsche Schauspielerin. 2016 bringt die 43-Jährige ihre Regiearbeit „Wild“ ins Kino. Eine Begegnung.

Pi-Lens / shutterstock.com
von
Philipp Holstein
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Kultur

Nicolette Krebitz sitzt im Café des Odeon-Kino in der Kölner Südstadt und sieht müde aus. Sie hat sich einen Platz ganz hinten gesucht, da ist es dunkel. Den schwarzen Mantel trägt sie locker über die Schultern geworfen, und zusammengenommen wirkt das sehr existenzialistisch. Nebenan im Saal läuft die Premiere von „Wild“. Die neue Regiearbeit der 43-Jährigen erzählt von einer Frau, die mitten in der Stadt einem Wolf begegnet und ihn in ihre Wohnung holt. Krebitz trinkt gelbe Fritz-Brause und isst Erdnüsse, beides mit großem Ernst.

Ich bin zuletzt häufig aus dem Kino gekommen und habe mich als Mann schlecht gefühlt.

KREBITZ Wirklich?

Ja. Kurz bevor ich Ihre neue Arbeit sah, habe ich „Im Himmel trägt man hohe Schuhe“ von Catherine Hardwicke gesehen, und …

KREBITZ Wie ist der?

Sehr gut.

KREBITZ Ich finde es irre, dass Sie diese Regisseurin erwähnen.

Warum?

KREBITZ Weil sie vielen Leuten gar kein Begriff ist und ich sie sehr mag. Sie hat den ersten „Twilight“-Film gedreht, und der war so toll. Sie hat die grundlegenden Ideen für die ganze Reihe entwickelt, sie hat Kristen Stewart und Robert Pattinson besetzt, die dann zu diesen großen Stars wurden. Sie hat die Buchvorlage so umgesetzt, dass das etwas zum Anfassen wurde für die…

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14.04.2016