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Politik

Der Puppenspieler

Aggressiv, rechthaberisch, nationalistisch, klug und zum Äußersten entschlossen: Steve Bannon ist der Chefstratege von Donald Trump. Und dem Präsidenten definitiv überlegen. Wo kommt Bannon her? Wo will er hin?

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von
Thomas Spang
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Politik

WASHINGTON Der Präsident der USA hat viele Feinde, und er hat viele Freunde. Klein ist allerdings der Kreis derer, die sein Denken, seine Ansichten in Taten verwandeln, die Macht wirklich mächtig werden lassen. Donald Trump habe keinen großen Kader von Anhängern, die bereit seien, sein Weltbild in die Wirklichkeit umzusetzen, schrieb Thomas Wright von der Denkfabrik Brookings kürzlich. Eine Ausnahme aber gebe es: Steve Bannon. Auch wenn dieser Steve Bannon kein Fachmann auf dem Gebiet der Weltveränderung sei. Das allerdings ist immer dann nebensächlich, wenn der Wille zum Erfolg groß genug ist. Und Steve Bannon will.

Einen Puppenspieler nennen US-Medien Steve Bannon, weil sein Einfluss auf Trump so groß ist. Chefberater des seit Kurzem amtierenden US-Präsidenten Trump ist er und seit wenigen Tagen ständiges Mitglied des Nationalen Sicherheitsrats. Die düstere Rede, die der Präsident nach seiner Amtseinführung hielt, soll ganz maßgeblich Bannons Handschrift tragen. Und das umstrittene Einreiseverbot für Menschen aus sieben mehrheitlich muslimischen Ländern ebenso. Wer also ist Steve Bannon? Wie konnte er so einflussreich werden, so mächtig, dieser stramme Ideologe?

Den Staat zerstören

Rechthaberisch soll er sein, unbeherrscht, getrieben, aggressiv, ein Mann mit dem Hang zu Tobsuchtsanfällen. Eine Art Alter Ego Trumps, könnte man meinen, wenn sich nicht Insider darüber einig wären, dass Bannon eine schlauere Variante von Trump ist. Ein…

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08.02.2017