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„Nächstes Jahr greife ich die Spitze an“

Nach langen Verletzungspausen und drei Operationen am linken Handgelenk dachte Juan Martin del Potro schon an den Rücktritt. Jetzt ist „Delpo“ der Mann der Stunde, spielt eine überragende Saison. Sein Ziel 2017: die Top Ten

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von
Felix Grewe
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Ein Treffen mit dem „Comebacker“ des Jahres. Ja, so darf man Juan Martin del Potro bezeichnen – den Mann, der sich seit Anfang 2014 dreimal am linken Handgelenk operieren ließ, in zwei Jahren nur sechs Turniere bestritt und sich 2016 von Platz 1.045 in der Weltrangliste bis auf Position 66 zurückkämpfte. Der Spitzname „sanfter Riese“, so nennen viele den Argentinier, passt perfekt zum 1,98 Meter-Lulatsch. Sein Händedruck ist eher zart, der Blick aus seinen grünen Augen schüchtern, seine Stimme leise. Das Fazit am Ende des exakt zwölf Minuten dauernden Gesprächs: dieser Typ tut der Tour verdammt gut – und er ist wahnsinnig sympathisch!

Señor del Potro, wie häufig haben Sie in den letzten zweieinhalb Jahren darüber nachgedacht, Ihre Karriere zu beenden?

Um ehrlich zu sein: sehr oft! Vor meiner dritten Operation am linken Handgelenk, im Sommer 2015, war ich verdammt nah dran, alles hinzuschmeißen. Niemand konnte mir garantieren, dass ich eines Tages wieder auf dem Court stehen würde. Es funktionierte nichts, ich musste mich mehrfach anders behandeln lassen und war völlig frustriert. Es war die härteste Zeit meines Lebens. Am Ende habe ich nur weitergekämpft, weil meine Freunde und die Familie auf mich einredeten, dass es verrückt wäre, aufzugeben.

Die Fans freuen sich. Als Sie in New York gegen Stan Wawrinka spielten, wurden Sie minutenlang im Stadion gefeiert.

Es war ein großartiges Gefühl! Überhaupt…

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Nr. 11-12/2016