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Technik

Wir müssen reden

Maschinen lernen verstehen und sprechen. 2017 prägten Geräte den Markt, die von dieser neuen Möglichkeit Gebrauch machen. Doch ist Sprache die endgültige Interaktionsform zwischen Mensch und Maschine?

JIBO
von
Jens Lubbadeh
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Technik

Am Anfang war der Code. Und die Entwickler betrachteten ihr Werk und sahen, dass es irgendwie nicht gut war. Mensch und Maschine verstanden einander nicht, jeder lebte in seiner eigenen abgeschlossenen Welt. Also kam das Wort. Und es veränderte das Verhältnis der beiden zueinander. Interaktionen über Sprache sind zwar seit den späten 1990erJahren möglich, aber erst in den vergangenen Jahren sind die Computer leistungsfähig und Spracherkennungssoftware billig genug geworden, damit Nutzer auf natürliche Weise mit dem Rechner sprechen können. Und 2017 deutete an, wohin diese Interaktion führen wird.

Noch im Jahr 2011, als Apple Siri einführte, hatte kaum jemand so richtig Lust, mit seinem Smartphone zu plaudern – jedenfalls nicht, wenn am anderen Ende kein Mensch zuhört. Die Mensch-Maschine-Interaktionsforscherin Julie Carpenter wundert das nicht: „Siri hatte keine klare Verkörperung. Sie ‚lebt‘ zwar irgendwie im Smartphone oder jetzt auch im Macbook – aber diese Objekte nutzen wir vielfältig und in anderen Kontexten.“ Das änderte sich auch nicht mit Google Home. Nur ein Fünftel aller Google-Suchen werden per Sprache eingegeben, gibt Eric Schmidt zu, Chairman der Google-Mutter Alphabet. Und auch der Sprachassistent Bixby, den Samsung im Frühjahr 2017 auf seinen Smartphones eingeführt hat, dürfte es schwer haben.

Hinzu kommt, dass sich die Interaktion zwischen Mensch und Maschine trotz aller Fortschritte in Sprachverarbeitung und -ausgabe in ihrer…

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Nr. 13/2017