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Technik

Von heißer und frischer Luft

In vielen deutschen Städten drohen Fahrverbote für Dieselautos. Dabei gibt es viele andere Ideen, mit denen sich Stickoxide und Feinstaub in der Luft der Innenstädte verringern lassen. Wie wirksam sind sie?

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von
Rainer Kurlemann
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Der Preis für die derzeit radikalste Idee zur Minderung der Luftbelastung gebührt wohl der Stadt Essen: Sie will entlang der viel befahrenen B 224 eine komplette Gebäudezeile abreißen lassen, um dort frischere Luft zu bekommen. Dieser Verzweiflungsakt zeigt, wie schwer die Luftschadstoffe in den Griff zu bekommen sind. Verbrennungsmotoren sind nur eine der Quellen: Grob gesagt stammen zwei Drittel der Stickoxide in der Stadt vom Verkehr und etwa zehn Prozent aus Heizungen. Der Rest entsteht im Umland und wird vom Wind in die Stadt getragen. Beim Feinstaub liegt der Anteil des Verkehrs bei 40 bis 50 Prozent, wovon wiederum nur rund ein Viertel aus dem Auspuff kommt, der Rest ist Abrieb von Bremsen und Reifen sowie Aufwirbelung von Staub. Die vier Reifen eines Autos verlieren auf 10 000 Kilometern etwa ein Kilo Gewicht.

Entsprechend vielschichtig sollten die Lösungen sein. Aber muss man gleich ganze Häuserzeilen abreißen? Wir zeigen die Alternativen und wie geeignet sie wirklich sind.

Umweltzonen

In Deutschland haben derzeit 58 Städte Umweltzonen ausgewiesen. In diese dürfen nur Fahrzeuge ab Euro-3-Norm mit Partikelfilter einfahren. Was das bringt, haben Forscher des Leibniz-Instituts für Troposphären-Forschung und des Sächsischen Landesamts für Umwelt untersucht. Sie verglichen Daten aus Leipzig (Umweltzone) mit denen aus Dresden (keine Umweltzone). In Leipzig wurden demnach mehr alte Diesel stillgelegt sowie dreimal so viele Pkws und…

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Nr. 3/2018