Lesezeit 8 Min
Technik

Sicherheit für jeden

Lange Zeit hielten Informatiker den Schutz vor Cyber-Attacken und Anwenderfreundlichkeit für unvereinbar. Ein Irrtum.

JAN RIECKHOFF
von
Eva Wolfangel
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Technik

Mantra eines Informatikers: „Lieber Nutzer, bitte verwende ein möglichst komplexes Passwort aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen, und nimm keinesfalls das gleiche für verschiedene Dienste!“ Lieblingsreaktion des Durchschnittsnutzers: „Okay, dann nehme ich 123mail für den Mail-Account, 123ebay für Ebay und 123amazon für Amazon.“ Kein Wunder, dass da manch ein Informatiker kapituliert. „Sicherheit wurde lange von Leuten entwickelt, die nur die mathematische Seite gesehen haben“, erläutert Albrecht Schmidt vom Lehrstuhl für Mensch-Computer-Interaktion der Universität Stuttgart. Der Haken dabei: Kaum jemand kann sich komplexe Passwörter merken. „Mit dem Menschen im System gibt es keine absolute Sicherheit.“

Nach Überzeugung des Medieninformatikers Emanuel von Zezschwitz von der Ludwig-Maximilians-Universität München verschärft sich das Problem mit der wachsenden Zahl der mobilen Internetzugriffe noch weiter: „Passwörter auf dem Smartphone sind signifikant schlechter als auf dem Computer.“ Auf den kleinen Displays ist es den Nutzern schlicht zu aufwendig, Großbuchstaben oder gar Sonderzeichen zu verwenden. „Es muss leicht sein, komplexe Passwörter zu erstellen“, formuliert er deshalb als Sicherheitsanforderung für Mobilgeräte.

Das klingt zunächst wie ein unlösbares Paradoxon. Doch seitdem nicht nur Nutzer, sondern auch viele Computerexperten das Problem erkannt haben, arbeiten sie an neuen Strategien. Und siehe da: Sie finden Lösungen. Wer die…

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Nr. 10/2015