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Fernweh

Die Segel-Raver

Ursprünglich wollten zwei Schweden nur mit ein paar Freunden segeln gehen. Aus der anfänglichen Schnapsidee wurde ein lukratives Geschäftsmodell, das heute vielen jungen Menschen das Segeln näher bringt

oneinchpunch/shutterstock.com
von
Hinnerk Stumm
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Fernweh

Anfangs ist nur ein wummernder Bass in der Ferne zu hören. Dann tauchen erste Masten hinter der Klippe des kleinen kroatischen Hafenidylls Palmizana auf, ehe kurz darauf 20, vielleicht 25 Yachten um die Ecke biegen. ‚The Yacht Week‘ steht in großen Lettern auf ihren gehissten Flaggen. Als der Tross angelegt und den Steg im Nu in Besitz genommen hat, fällt auf, dass sich ausschließlich junge Segler um Mitte Zwanzig auf den Booten tummeln. Sie feiern, flirten und tanzen.

Das Publikum ist typisch für ,The Yacht Week´, klärt mich Tim Hassenbuerger beim Steggespräch auf: „Das Alter unserer Charterer liegt zwischen 20 und 35 Jahren, Männer und Frauen zu etwa gleichen Anteilen. Gehört zum Konzept.“ Hassenbuerger arbeitet bereits seit einigen Jahren für ‚The Yacht Week‘ der Londoner Firma European Travel Ventures (ETV). Angefangen als Skipper, hat er sich mittlerweile zum Routen-Manager hochgearbeitet. Aber was genau ist das Konzept?

„The Yacht Week“ ist eine Art verspätete Abi-Reise für arbeitende Mittzwanziger, „bei der Dutzende Segelyachten voll junger Menschen sieben Tage lang eine hedonistische Spaß-Regatta segeln. Jeden Tag ein anderer Hafen, jede Nacht eine neue Party.“ Offensichtlich eine lohnende Nische im Chartermarkt. Die Firma wächst, allein „in diesem Jahr wurden 1.200 Yachten auf mehreren Routen an mehr als 10.000 begeisterte Segler verchartert“, erzählt Erik Biörklund. Der 33-Jährige Schwede hat das Spaß-Event zusammen mit seinem schwedischen…

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Nr. 2/2015