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Wie unser Rücken sich an Schmerzen erinnert

Unser Rücken ist ein perfektes Beispiel dafür, dass Schmerzen oft eine „Erinnerungsspur“ im Nervensystem schaffen. Damit sie nicht chronisch werden, ist rasche Hilfe wichtig.

wavebreakmedia /shutterstock.com
von
Wolfram Goertz
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Der Schmerz im Rücken kommt plötzlich, und er ist eine Kapazität, die sich nicht ignorieren lässt. Mit seiner Macht zwingt er einen zu überaus seltsamen Verdrehungen des Körpers, denn wir wollen doch nur das eine: diesen Schmerz vermeiden. Wer je einen Hexenschuss erlitt, der kennt das Phänomen der anatomisch kuriosen Schonhaltung. Dabei ist längst sicher: Genau diese Schonhaltungen geben dem Schmerz immer wieder neue Nahrung. Sie füttern ihn, indem sie seine manchmal nur noch vermutete Gegenwart aufrechterhalten. Regelmäßig ist bei vielen Patienten der Hexenschuss bereits verhallt, wenn sie trotzdem weiterhin in gebückter, ängstlicher Haltung verharren. Warum? Sie haben es so gelernt und es mit ihrem Körper zahllose Male geübt. Solche Etüden merkt sich der Körper.

Berüchtigte Muskeln

Wir sprechen hier nicht vom wirklich schlimmen Bandscheibenvorfall, der auch neurologische Defizite wie Taubheitsgefühle und Lähmungen bewirkt und bei dem schnell gehandelt werden muss, möglicherweise sogar chirurgisch. Wir meinen vielmehr die kleinen Blockaden, Verrenkungen, Muskelkrämpfe oder Einengungen des Ischiasnervs, die sich durch eine ruckartige Bewegung einstellen; meistens dann, wenn wir uns aus der gebeugten Haltung aufrichten. Zuweilen sind auch andere Bereiche schmerzhaft verspannt oder verzogen, etwa in der Zone des Iliosakralgelenks (ISG).

Es lassen sich sogar einzelne Muskeln identifizieren, die – im überanstrengten oder gar…

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17.11.2015