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Politik

Was sich beim Datenschutz ändert

Nach jahrelangen Verhandlungen wird es in der Europäischen Union endlich neue Datenschutzregeln geben. Befürworter feiern den Durchbruch als Meilenstein für Verbraucher, die Wirtschaft fürchtet überbordende Bürokratie.

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von
Jan Drebes
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BERLIN Max Schrems nahm es genau mit dem Schutz seiner Daten beim Online-Netzwerk Facebook. 2011 ließ er sich alle über ihn gesammelten Daten zuschicken. 1200 Seiten persönliche Informationen waren bei Facebook über den heute 28-jährigen Juristen aus Österreich gespeichert, darunter solche, die er nach eigenen Angaben längst gelöscht hatte. Schrems, der im Oktober dieses Jahres mit einer Klage das Datenaustausch-Abkommen zwischen den USA und der EU zu Fall brachte, führte allen Nutzern vor Augen, wie wenig sie über die Internet-Riesen und deren Umgang mit ihren Daten wissen. Weil das aber bei zunehmender Digitalisierung wichtiger wird, hat die Europäische Union nach jahrelangem Streit ihre veralteten Datenschutzregeln aus dem Jahr 1995 angepasst. Was ändert sich nun für die Internetnutzer? Wir geben die wichtigsten Antworten.

Kommt es mit den neuen Regeln zu einer Absenkung deutscher Standards?

Das sei nicht der Fall, hieß es gestern aus der Bundesregierung. Man habe durchsetzen können, dass die strengen Regeln in Deutschland nicht ausgehöhlt würden. Auch von deutschen Daten- und Verbraucherschützern und den Grünen im Europaparlament kam Lob für das Abkommen. Der Digitalverband Bitkom fürchtet jedoch mehr Rechtsunsicherheit und bürokratischen Aufwand für Nutzer und Unternehmen, und die Linken bemängelten Änderungen bei der Einwilligung zur Datenverarbeitung als zu schwach. Ob die deutschen Standards aber wirklich…

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17.12.2015