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Politik

SPD entwirft Schlachtplan in Düsseldorf

Die Parteispitze plante ein „Geheimtreffen“, um die Personal- und Themenstrategie festzuzurren. Doch geheim blieb es nicht.

Anticiclo / Shutterstock.com
von
Jan Drebes
,
Ludwig Krause
und
Eva Quadbeck
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Politik

Erst werden im Restaurant „Albatros” im Airport-Hotel Lindner ein paar Tische zusammengeschoben, dann schüttelt der Kellner den Kopf. „Zu sehr auf dem Präsentierteller”, befindet er. Also alles von vorne, dieses Mal abgeschirmter, die wichtigsten Sozialdemokraten der Republik sollen mehr Privatsphäre haben.

Mit einer der ersten Linienmaschinen landet der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel am Morgen in Düsseldorf, fährt zum Landtag, um der SPD-Fraktion einen Besuch abzustatten. Gleichzeitig beginnen im Hotel im Stadtteil Unterrath die Vorbereitungen für das abendliche Spitzentreffen. Es soll um nicht weniger als die strategische Ausrichtung der Partei für den Bundestagswahlkampf 2017 gehen, mit dem man endlich Bundeskanzlerin Angela Merkel stürzen will. Programm, Personal, Kanzlerkandidat: Dem Vernehmen nach soll alles auf den Tisch, schön vertraulich bitte. Deswegen wollten die Sozialdemokraten bis zuletzt geheimhalten, wo genau sie sich in der Landeshauptstadt zusammensetzen.

Sie entschieden sich für ein Haus, das vor allem bei Geschäftsleuten und Messebesuchern beliebt ist: außerhalb des Zentrums, schnelle Anbindung zum Flughafen, in direkter Nachbarschaft zu jenen Wiesen, auf denen einst Kartäuser-Mönche zurückgezogen im Kloster lebten.

Am Abend ist das Vorhaben gescheitert. Mehrere Redaktionen erfahren vom Veranstaltungsort, Dutzende Kamerateams bringen sich nun in Stellung, Übertragungswagen werden geparkt. Von einem Geheimtreffen kann…

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11.01.2017