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Sommerzeit belastet innere Uhr

Die Zeitumstellung ist jedes Jahr aufs Neue ein Thema. Manche Studien sprechen sie frei von Auswirkungen auf den Biorhythmus, andere prangern genau das an. Fest steht: Der Wechsel im Winter fällt den Menschen leichter

geralt / pixabay.com
von
Rainer Kurlemann
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Wenn man den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages als Gradmesser für die Empörung des Volkes benutzt, dann gibt es an diesem Wochenende nur ein Thema: dass die Uhren umgestellt werden. Die Bitte um die Abschaffung der Sommerzeit gehört zu den häufigsten Eingaben der Bürger an die Abgeordneten. Die Vergabe des Nobelpreises für Medizin 2017 an drei Amerikaner für die Erforschung der biologischen inneren Uhr befeuert das Thema. Die drei Forscher warnen davor, dass es dem Menschen schade, wenn er sich dauerhaft dem Biorhythmus widersetze. Eine alte Frage bleibt aktuell: Macht die Zeitumstellung krank?

Der Appell der Nobelpreisträger zielt eher auf das große Umfeld und nicht auf die eine Stunde, die wir verlieren oder gewinnen. Es geht um Schichtarbeit in der Nacht, Schlaf und Essen zur falschen Zeit oder die ständige Unterdrückung des Ruhebedürfnisses. Wer dauerhaft den natürlichen Rhythmus des Körpers ignoriert, muss damit rechnen, krank zu werden. Kleine Veränderungen kann der Mensch tolerieren, sonst dürfte er keine Fernreisen antreten oder von einer Zeitzone in die andere umziehen. So ist die Klage anders zu verstehen – und noch größer aufzuziehen.

In allen industrialisierten Ländern lässt sich das beobachten, was Forscher als den „Verlust an Saisonalität“ beschreiben, nämlich der immer geringer werdende Einfluss der Jahreszeiten auf die menschliche Physiologie. Wenig frische Luft, wenig Sonne; ein Leben in geschlossenen Räumen mit Klimaanlagen…

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28.10.2017