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Nano-Maschinen werden Wirklichkeit

Eine sensationelle Erfindung beschert drei Moleküldesignern den Nobelpreis für Chemie.

Goran Bogicevic / Shutterstock.com
von
Rainer Kurlemann
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STOCKHOLM Das Nobelpreis-Komitee in Stockholm wird gern mit dem Adjektiv ehrwürdig beschrieben, was gemeinhin die Seriosität dieser mehr als 100 Jahre alten Einrichtung unterstreicht. Doch bei der Vergabe des Nobelpreises für Chemie sind die Juroren aus ihrem eigenen Schatten getreten und haben sich für einen Ausflug in eine scheinbar ferne Zukunft entschieden. Sie vergaben die Auszeichnung an drei Forscher, die die Grundlage für eine neue Generation von Maschinen im Miniaturformat gelegt haben: Jean-Pierre Sauvage, Fraser Stoddart und Ben Feringa. Ihre Erfindungen messen das Tausendstel vom Durchmesser eines Haares und können nur mit Spezialmikroskopen beobachtet werden. Aber sie existieren.

In ihrer Laudatio wählte die Jury eine gewagte Parallele. Der Entwicklungsstand dieser Maschinen sei vergleichbar mit den Anfängen des Elektromotors in den 1850er Jahren. Die ersten Ingenieure, die damals Strom in Bewegung verwandelten, hätten nicht gewusst, welche vielfältigen Anwendungen ihre elektrischen Maschinen später haben würden: Waschmaschinen, Staubsauger, Lokomotiven und Autos, Elektromotoren sind überall. Dieser Fortschritt hat das Leben der Menschen während der industriellen Revolution und später dramatisch verändert. Andere Experten bevorzugen den Vergleich mit den ersten Flugmaschinen, die unsere Verkehrs-Infrastruktur auf den Kopf stellten.

Eine der jüngsten Erfindungen ist vielleicht der Spektakulärste unter den Winzlingen. Der…

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06.10.2016