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Politik

Mit 16 an die Wahlurne

Bei den Kommunalwahlen dürfen Jugendliche ab 16 zur Wahl gehen, bei den Landtagswahlen in NRW bleibt ihnen dieses Recht bisher verwehrt. SPD, Grüne und Piraten fordern, das zu ändern.

Lisa F. Young / shutterstock.com
von
Tanja Karrasch
und
Nicole Scharfetter
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DÜSSELDORF Flüchtlingsstrom, Terroranschläge, Schulpolitik – Themen, über die sich auch Jugendliche Gedanken machen, die sie im Freundeskreis diskutieren und die sie in ihrem Alltag direkt betreffen. „Natürlich sind Jugendliche an Politik interessiert“, sagt die 15 Jahre alte Margarita Küster aus Düsseldorf. Sie ist Mitglied der Jungen Union, und sie würde sich wünschen, schon bei der nächsten Landtagswahl in NRW wählen zu dürfen. „Nur mit Stimmrecht kann man mitbestimmen“, sagt sie. Monika Czyz (16) geht noch einen Schritt weiter: „Das Stimmrecht bedeutet für mich Freiheit, umgekehrt ist ein Mensch ohne Stimmrecht nicht frei.“ In NRW können 16- und 17-Jährige bisher nur auf kommunaler Ebene wählen, bei Landtags- und Bundestagswahlen sind sie außen vor. Das soll sich, wenn es nach SPD, Grünen und Piraten im NRW-Landtag geht, zumindest auf Landesebene ändern. Aber sind 16- und 17-Jährige schon in der Lage, politische Entscheidungen zu treffen? Eine Kommission wird heute zu diesem Thema tagen.

Ulrich Czygan, Vorsitzender der Landeselternschaft der Gymnasien, meint: Ja. „Die Demokratie darf Jugendliche nicht ausschließen. Warum sollten Jugendliche dümmer sein als Erwachsene? Es gibt so viele Erwachsene, die politische Analphabeten sind“, sagt er. Ausgrenzung könne zu Radikalisierung führen. „Jugendliche haben ganz andere Anliegen als Erwachsene, die ohne ihr Stimmrecht nicht berücksichtigt werden“, sagt Czygan. Wenn…

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05.04.2016