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Mini-Schweine aus chinesischen Labors

Schöpfer spielen mit der Gen-Chirurgie: In China und den USA wird die neue Technik an Lebewesen ausprobiert.

Erik Lam / shutterstock.com
von
Rainer Kurlemann
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DÜSSELDORF Die Gentechnik-Konferenz im chinesischen Shenzen konnte mit einer überraschenden Attraktion aufwarten: Mehrere kleine Schweinchen eroberten sofort die Herzen der Besucher. Die putzigen Publikumslieblinge werden selbst im ausgewachsenen Zustand nur etwas größer als der Oberarm eines Menschen. Die Tiere sind gleichzeitig eine wissenschaftliche Sensation, denn sie sind das Produkt moderner Gen-Chirurgie. Die chinesischen Wissenschaftler haben mit eine Art Schere im Erbgut der Schweine ein Gen ausgeschaltet, das für das Wachstum der Tiere notwendig ist. Ansonsten seien die Schweinchen völlig gesund, berichtet Yong Li, technischer Direktor beim Beijing Genome Institut (BGI) im Wissenschaftsmagazin „Nature“. Das BGI besitzt den weltweit größten Maschinenpark zur vollständigen Entschlüsselung der DNA von Menschen, Tieren und Pflanzen. Seit kurzem haben die Forscher begonnen ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen.

Wie mit einer Schere arbeiten die Forscher direkt am Erbgut von Lebewesen

Die beiden Beagles mit den Namen „Herkules“ und „Tiangou“ (chinesisch für Himmelshund) von der Nanjing Universität sind nicht so herzerweichend wie die Schweinchen. Dafür erreichen sie die doppelte Muskelmasse im Vergleich zu…

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04.11.2015