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Wirtschaft

„Kinder sollen Spaß an Technik haben“

Henkels Aufsichtsrats-Chefin Simone Bagel-Trah wünscht sich von Schulen, dass sie die Neugier insbesondere der Mädchen wachhalten. Und sie sagt, was sie über ein Gesetz für Managergehälter und die Fusionswelle in der Chemie denkt.

By Mathias Lück alias Schreibschaf (Own work) [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons
von
Antje Höning
und
Reinhard Kowalewsy
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Wirtschaft

Düsseldorf Simone Bagel-Trah zählt zu den mächtigsten Frauen der deutschen Wirtschaft. Sie ist die einzige Frau, die den Aufsichtsrat eines Dax-Konzerns führt. Wir treffen die Biologin in der Forscherwelt, einem Schülerlabor von Henkel.

Sie sind Schirmherrin der Forscherwelt, die 2016 fünfjähriges Jubiläum hatte. Was haben Sie erreicht?

Bagel-Trah Hier geht es uns darum, Kinder für Forschung und Technik zu begeistern. Sie sollen Spaß daran haben, technische oder naturwissenschaftliche Vorgänge zu erkunden und zu verstehen. Unsere Forscherwelt wird sehr gut angenommen. Inzwischen haben wir die Initiative auch international, unter anderem an Standorten in Russland, Argentinien und Italien erfolgreich gestartet. Insgesamt haben schon über 14.000 Kinder und Jugendliche zu Waschmitteln, Klebstoffen, Kosmetik oder zum Thema Nachhaltigkeit geforscht und experimentiert.

Seit Jahren klagt die Wirtschaft über den Mangel an Ingenieuren und Naturwissenschaftlern. Woran liegt es?

Bagel-Trah Ich beobachte, dass sich in Deutschland eine Technik-Feindlichkeit oder zumindest Ignoranz verbreitet hat. Man kokettiert damit, in Mathematik eine Fünf gehabt oder Chemie nie richtig verstanden zu haben. Naturwissenschaften gelten oft als uncool. Hier müssen die Schulen, aber auch die Eltern versuchen, mehr Begeisterung zu wecken. Auch Unternehmen können hier wichtige…

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13.04.2017