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Wirtschaft

„Jeder zehnte Beitragszahler ist Ausländer“

Das Interview mit Axel Reimann (64), Chef der Deutschen Rentenversicherung Bund

By Jochen Teufel (Own work) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) or GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html)], via Wikimedia Commons
von
Birgit Marschall
und
Eva Quadbeck
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Wirtschaft

BERLIN Axel Reimann ist ein Ur-Berliner. Man merkt es an seinem Witz. Er empfängt uns in der Zentrale der Rentenversicherung, einem Klinkerbau im alten West-Berlin.

Herr Reimann, liegt es allein an der Rente ab 63, dass die Neu-Rentner in Deutschland wieder jünger werden?

REIMANN So kann man das nicht sagen. Es gab durch die neue Rente ab 63 zwar einen gewissen Effekt, der eine leichte Verschiebung des durchschnittlichen Renteneintrittsalters bewirkt hat. An der grundsätzlichen Tendenz zum späteren Renteneintritt und zur Verlängerung der Lebensarbeitszeit hat sich aber nichts geändert, von 1997 bis 2013 ist das durchschnittliche Renteneintrittsalter um zwei Jahre auf 64 Jahre angestiegen. Neben der schrittweisen Anhebung des gesetzlichen Renteneintrittsalters auf 67 Jahre laufen wesentliche Regelungen zur Frauenrente und zur Rente wegen Arbeitslosigkeit aus, die einen früheren Rentenzugang ermöglicht haben. Dies entfaltet auch weiterhin seine Wirkung.

Wie viele Anträge zur abschlagsfreien Rente ab 63 gibt es bisher?

REIMANN Wir haben in diesem Jahr bis Ende Oktober etwa 220.000 Anträge erhalten. Das liegt von der finanziellen Wirkung her im Rahmen dessen, was bei der Planung des Rentenpakets geschätzt wurde. Das Rentenpaket kostet in diesem Jahr insgesamt 8,8 Milliarden Euro. Davon entfallen 6,5 Milliarden auf die Mütterrente und die…

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19.12.2015