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E-Zigaretten sind nicht harmlos

Ungefährlicher als Tabak, aber dennoch risikoreich: Die Inhaltsstoffe des Dampfes können gesundheitsschädlich sein.

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von
Rainer Kurlemann
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DÜSSELDORF Sie nennen sich die „Dampfer“. In jeder größeren Stadt treffen sie sich regelmäßig zu ihren Stammtischen. Oder sie tummeln sich in speziellen Foren im Internet. Die kleine Gemeinde der Konsumenten von E-Zigaretten ist in Deutschland gewachsen. Der Verband des E-Zigarettenhandels erwartet für 2016 einen Umsatz von 400 Millionen Euro, 45 Prozent mehr als im Vorjahr. Nach einer repräsentativen Studie der Universität Mainz vom April 2016 nutzen etwa eine Million Menschen in Deutschland regelmäßig die kleinen Geräte, die eine Flüssigkeit verdampfen, die der Raucher dann inhalieren kann. Seit zehn Jahren sind E-Zigaretten in Europa auf dem Markt. Doch mit der Bewertung des Produktes tut sich die Gesellschaft immer noch schwer. Ist es ein Konsumartikel für Süchtige? Oder ein Hilfsmittel für den Ausstieg aus dem Raucherleben? Manche Dampfer bezeichnen sich gar als Pioniere einer modernen Subkultur. Heino Stöver, Direktor des Instituts für Suchtforschung an der FH Frankfurt (ISFF), beobachtet in Deutschland jedenfalls „einen eklatanten Mangel an öffentlicher Diskussion über die E-Zigarette“.

Deshalb hat er eine Tagung organisiert, bei der schnell klar wird, wie eng E-Zigaretten und Tabakkonsum verknüpft sind. Die Mainzer Studie besagt, dass nur ein Viertel der Dampfer ganz auf E-Zigaretten umgestiegen ist. Die meisten, 750 Tausend Deutsche, sind Doppelnutzer - sie dampfen und rauchen. Auch Zahlen aus Großbritannien belegen eine enge Beziehung…

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26.10.2016