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Die rauchenden Schätze der Tiefsee

Der Bergbau will tief in Ozeane vordringen, um wertvolle Erze zu fördern. Umweltschützer warnen vor einem maritimen Raubbau.

von P. Rona (NOAA Photo Library) [Public domain], via Wikimedia Commons
von
Rainer Kurlemann
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SYDNEY Die großen Maschinen stehen schon bereit. Im nächsten Jahr sollen sie 1800 Meter tief bis zum Meeresgrund abgelassen werden. Die kanadische Bergbaufirma „Nautilus Minerals“ plant vor der Küste von Papua-Neuguinea eine technische Meisterleistung. Ein gewaltiger Bagger und eine Fräse sollen auf dem Boden des Pazifischen Ozeans wertvolle Erze abbauen. Der Meeresboden entstand durch die Tätigkeit von Vulkanen. Seine Kruste enthält große Mengen wertvoller Metalle: Kupfer, Gold, Silber, Kobalt und andere seltene Erze, die für Hightech-Legierungen in Windkraftanlagen, Computer und Handys benötigt werden. Die Kanadier sind mit den Vorbereitungen für den Beginn des Tiefseebergbaus weit fortgeschritten. Auch das Letzte der ferngesteuerten Geräte, ein schraubenförmiger Aufzug, der das Gestein an Bord eines Schiffes hieven soll, absolviert den Praxistest.

Nach Firmen-Angaben ist der Metallgehalt der Steine bis zu tausendfach größer als bei den gewöhnlichen Minen auf dem Land. „Nautilus Minerals“ rechnet angesichts der hohen Nachfrage damit, dass sich die teure Investition für die Entwicklung der Maschinen bald rechnen wird. Experten schätzen allein den Wert der Kupfervorkommen im Abbaugebiet vor PapuaNeuguinea auf 350 Millionen Euro. Und die geologische Struktur unter der Bismarcksee vor den Pazifikinseln ist keineswegs selten. „Wir erwarten weltweit mehr als 5000 mögliche Abbaugebiete“, sagt Mike Johnston, Geschäftsführer von Nautilus.

Die…

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18.01.2017