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Gesellschaft

Die AfD gefällt im Netz vielen

Auf Facebook hat die Alternative für Deutschland mehr Fans als CDU, SPD und FDP zusammen. Experten sehen darin jedoch keine Vormachtstellung im Kampf um Wählerstimmen.

rvlsoft / Shutterstock.com
von
Tim Harpers
und
Marcel Romahn
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Gesellschaft

DÜSSELDORF Großformatige Fotos führender Parteivertreter, dazu das prominent platzierte Parteilogo und kurze Sätze: „CDU-Mitglieder leben in einer Parallelgesellschaft“, „CSU-Forderung heuchlerisch“ oder „Die AfD wirkt…“. Möglichst offensiv werden Spitzenpolitiker aus der gesamten Parteilandschaft auf der Facebook-Seite der AfD vorgeführt – besonders Christdemokraten. Gleichzeitig setzen die Rechtspopulisten ihre aggressiven Forderungen, etwa die nach „nationalen Grenzen“, mit großen Lettern in Szene. Mit inzwischen knapp 1400 Fotos gleicht die Facebook-Chronik der AfD den Litfaßsäulen und Plakatwänden zu Wahlkampfzeiten. Die Social-Media-Offensive funktioniert offenbar – mehr als 260.000 User haben bereits auf „Gefällt mir“ gedrückt.

Während die Zahl der Facebook-Fans der etablierten Parteien maximal knapp über 100.000 liegt, sammeln die Rechtspopulisten in dem sozialen Netzwerk täglich Klicks und neue Abonnenten. Gepostet wird dort mehrmals am Tag, oft im Namen der Parteivorsitzenden Frauke Petry, die wie ihre Stellvertreterin Beatrix von Storch zusätzlich mit einem eigenen Account unterwegs ist. Die User reagieren mit tausenden „Likes“, kommentieren die Beiträge zu Hunderten. Die Zahl der „gefällt mir“-Bekundungen auf den Seiten von CDU, SPD und Grünen bleibt dagegen meist im zwei- oder dreistelligen Bereich.

Die Frage erscheint also berechtigt: Hat die Alternative für Deutschland ihre Konkurrenz zumindest im Internet abgehängt? Und…

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22.04.2016