Lesezeit 6 Min
Politik

„Der Glaube erdet mich“

Die Bundesumweltministerin Barbara Hendricks über Kirchgänge, ihre Sturheit und darüber, warum Niederrheiner eigentlich westfälische Rheinländer sind.

von U.S. Army Europe Images from Wiesbaden, Germany (141024-A-PB921-434) [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons
von
Eva Quadbeck
Lesezeit 6 Min
Politik

BERLIN Es ist fast Feierabend an diesem heißen Freitagnachmittag. Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat trotzdem Zeit für ein ausführliches Gespräch, das wir im Rahmen unserer Reihe „Kurs halten“ mit prominenten Zeitgenossen am Wasser führen. Wir treffen die Ministerin am Neuen See im Berliner Tiergarten. Dort gibt es Biertischgarnituren mit Selbstbedienung. Hendricks gehört nicht zu den Ministern, die Aufsehen erregen. So können wir ganz ungestört mit ihr sprechen.

Hanns Dieter Hüsch hat über den Niederrheiner gesagt: Er weiß nichts, kann aber alles erklären. Trifft das auf Sie auch zu?

HENDRICKS Hüsch hat eigentlich immer recht. Alles erklären zu können, ist ja für eine Politikerin keine schlechte Eigenschaft.

Hilft das im Kabinett und in Talkshows?

HENDRICKS Im Kabinett wird ja nicht diskutiert. Da wird beschlossen. Aber Politik erklären zu können, ist schon wichtig – in Talkshows, aber auch im Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern. Ich glaube, dass ich mich ganz gut darauf einstellen kann, ob ich Kindern oder Erwachsenen Politik erkläre.

Und den Teil, dass Sie nichts wissen, weisen Sie nicht mit Empörung zurück?

HENDRICKS Ein bisschen von dem, was ich erklären kann, weiß ich schon auch.

Haben Sie da eine Einstellung wie Sokrates – ich…

Jetzt weiterlesen für 0,41 €
08.08.2016