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Politik

„Das Niveau ist gesunken“

Die NRW-Schulministerin über Qualität an den Schulen, Konzerne im Klassenzimmer und die Vorzüge von Diktaten.

By Magubosc (Own work) [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons
von
Kirsten Bialdiga
und
Frank Vollmer
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Politik

Düsseldorf. Besser werden – hätte Schulministerin Yvonne Gebauer einen guten Vorsatz für den Unterricht in NRW im Jahr 2018 zu formulieren, wäre das wohl seine kürzeste Version. Alles, was Gebauer anpacken will und muss, soll vor allem zu höherer Qualität führen. Ein naheliegendes Thema also für ein Gespräch zum Jahresauftakt.

Frau Gebauer, im Koalitionsvertrag haben Sie „beste Bildung“ versprochen. Wie lange müssen Sie dafür Ministerin bleiben – reicht 2040?

Gebauer: (lacht) Naja, wir hoffen schon, die beste Bildung hier in Nordrhein-Westfalen schneller zu erreichen. Aber die Voraussetzungen dafür sind nicht optimal.

Was ist das größte Problem?

Gebauer: Neben der Umsteuerung der Inklusion und der wachsenden Herausforderung der Integration steht und fällt für mich beste Bildung mit einer ausreichenden Lehrerversorgung.

Und? Ist da Besserung in Sicht?

Gebauer: Es gibt erste positive Tendenzen, aber nach wie vor betrübt mich die Situation. Wir haben mittlerweile 72 Prozent aller zur Verfügung stehenden Lehrerstellen besetzt. Anfang des Schuljahres waren es noch 53 Prozent. Das ist besser, aber noch nicht gut genug. Ich lege mein Hauptaugenmerk auf die Grundschulen, weil dort die Not am größten ist. Als Sofortmaßnahme haben wir den Seiteneinstieg für das Fach Englisch geöffnet. Damit ist der…

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03.01.2018