Lesezeit 6 Min
Sport

Daran krankt der deutsche Fußball

Nazi-Parolen, Fanproteste, Vermarktungswahn – die Zerreißprobe in den Stadien hat viele Aspekte. Und viele Verursacher. Elf Thesen.

wgbieber / pixabay.com
von
G. Costa
,
L. Harlos
,
B. Jolitz
,
S. Klüttermann
und
T. Schulze
Lesezeit 6 Min
Sport

Das Verhalten des Fußballs ist bigott! Der Fußball ist sehr zufrieden mit sich. Denn er ist mächtig. Und er will noch viel mehr. In Deutschland ist die wirtschaftliche Entwicklung erst am Anfang. In der Premier League geben längst finanzstarke Investoren den Ton an. In der Bundesliga liebäugeln viele Vereine auch mit diesem Geschäftsmodell. Doch man tut sich schwer, die Notwendigkeit der Veränderungen den Fans zu erklären. Die werden nämlich zur Inszenierung gebraucht. Sie sind ein Teil der Unterhaltungsbranche Fußball. Die Stimmung in den Stadien ist wichtig für die Vermarktung. Hannover 96 wirbt zum Beispiel bei neuen Mitgliedern mit einem Bild der Ultras, jener Gruppierung also, die mit dem Verein und Hauptgesellschafter Martin Kind im Clinch liegen.

Die Vereine sind schuld! Der DFB ist stets erster Adressat für den Unmut der Fans. Dabei ist er oft genug nur Sammelbecken für Beschwerden, die die Anhänger an ihren eigenen Verein richten müssten. Viele der Kritikpunkte, die Fans in Bezug auf die Kommerzialisierung des Fußballs anführen, sind Entscheidungen der Deutschen Fußball-Liga, des Zusammenschlusses aller 36 Profivereine, der DFL, nicht des DFB. Hier täte mehr Trennschärfe der Debatte gut, doch den eigenen Verein zu kritisieren, fällt vielen schwerer als das böse große Ganze, das für viele nun mal der DFB ist.

Die Fans sind schuld! Vom Vorwurf der Bigotterie, den sich der DFB zu Recht gefallen…

Jetzt weiterlesen für 0,42 €
04.09.2017