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Wirtschaft

„Beamte haben im Alter nur ein Prozent mehr“

Der Chef des Beamtenbundes, Klaus Dauderstädt, verteidigt in der Tarifrunde die Sechs-Prozent-Lohnforderung im öffentlichen Dienst und die hohen Beamtenpensionen.

Lukassek / shutterstock.com
von
Birgit Marschall
und
Gregor Mayntz
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Wirtschaft

Sie fordern sechs Prozent Lohnerhöhung. Warum muss ausgerechnet der öffentliche Dienst mit seinen geringen Produktivitätssteigerungen die höchsten Lohnforderungen stellen?

DAUDERSTÄDT Wir sehen einen Rückstau bei den Lohnerhöhungen und ein Wertschätzungsdefizit, das wir korrigiert sehen möchten. Wir erwarten, dass der Staat anerkennt, was Tausende Angestellte und Beamte im öffentlichen Dienst beispielsweise in der Flüchtlingskrise leisten. Da sind Millionen von Überstunden aufgelaufen, von denen wir nicht wissen, wie sie abgegolten werden können.

Der Staat ist nicht dankbar genug?

DAUDERSTÄDT Wir fragen uns schon, welche Prioritäten der Staat beim Geldausgeben setzt. Da wird viel für die Bankenrettung und für die Flüchtlinge ausgegeben. Da fragt unsere Basis: Dafür ist Geld da, für uns aber nicht? Uns geht es aber auch darum, den öffentlichen Dienst wieder attraktiver zu machen...

...aber jeder dritte junge Mensch will doch in den öffentlichen Dienst!

DAUDERSTÄDT Das mag sein, im Ergebnis haben wir aber nicht genug Bewerber, vor allem bei höher qualifizierten Berufen. Richter und Staatsanwälte sagen zum Beispiel, wir dürfen bei der Bewerberauswahl nicht mehr so strenge Maßstäbe anlegen, weil wir die Planstellen sonst nicht besetzen können. Wir fordern für junge Leute bessere Arbeitsbedingungen:…

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23.04.2016