Lesezeit 5 Min
Wirtschaft

Angriff auf Googles Geschäftsmodell

Die EU wirft Google vor, seine Marktmacht als Suchmaschine und bei Betriebssystemen für Smartphones unfair auszunutzen. Verbraucherschützer begrüßen das Verfahren. Es gibt Parallelen zum „Fall Microsoft“.

NIRUT RUPKHAM / Shutterstock.com
von
Reinhard Kowalewsy
Lesezeit 5 Min
Wirtschaft

BRÜSSEL Die Europäische Union verschärft ihre Gangart gegenüber dem mit Abstand mächtigsten Internetkonzern der Welt, Google. Sie hat ein formales Prüfverfahren begonnen, ob das US-Unternehmen seine Übermacht als Google-Suchmaschine und als Lieferant des mit Abstand wichtigsten Betriebssystems für Smartphones „Android“ ausnutzt, um in eine Reihe anderer Bereiche vorzudrängen und Wettbewerber zu benachteiligen. „In Europa kann man dominant sein – aber man darf seine dominierende Marktposition nicht missbrauchen“, erklärte EU-Kommissarin Margrethe Vestager gestern in Brüssel. „Es ist richtig, dass die EU sich die Praktiken von Google genau anschaut“, sagte Justus Haucap, Chef des Instituts für Wettbewerbsökonomie an der Universität Düsseldorf und früher Leiter der Monopolkommission, unserer Redaktion. „Niemand darf ein Unternehmen daran hindern, in einem Bereich dank Innovationen sehr stark zu sein. Aber eine führende Position in einem Gebiet darf nicht genutzt werden, um das nächste Geschäft unfair auszubauen.“

Der Trick
Die Art und Weise, wie Google die Anbieter von Smartphones gängelt, ist durchdacht. Google zwingt zwar kein Handyunternehmen der Welt, die Suchmaschine Google oder ein anderes Angebot von Google zu installieren, wenn es das von Google entwickelte Betriebssystem „Android“ nutzt. Allerdings müssen Unternehmen, die die App von Google als Suchmaschine installieren wollen, gleich zehn weitere Google-Apps…

Jetzt weiterlesen für 0,41 €
21.04.2016