Wenn das Herz grundlos Purzelbäume schlägt, kann das ganz schön beunruhigend sein. Annemarie (40) macht es sogar so viel Angst, dass sie in die Notaufnahme eilt, einmal, zweimal, ein drittes Mal. Ein Herzinfarkt? Ihre Sorge ist unbegründet, wieder und wieder. Zur Sicherheit lässt der Kardiologe eine Koronarangiografie machen, eine Röntgenuntersuchung der Herzkranzgefäße. Ohne Ergebnis, es ist alles in Ordnung, körperlich.
Irgendwann sitzt die vierfache Mutter vor Christina van der Feltz-Cornelis, die im niederländischen Tilburg ein Gesundheitszentrum für Körper und Geist leitet. „Haben Sie viel Stress?“, fragt die Psychiatrieprofessorin. Erst fällt Annemarie keine Antwort ein. Aber als van der Feltz, spezialisiert auf körperliche Beschwerden ohne erkennbare Ursachen, nachhakt, zeigt sich, dass Annemarie extrem unter Strom steht. Seit Kurzem hat sie ein Aupair, das sich – trotz Ermahnung – für die Kinder nicht wirklich verantwortlich fühlt. Wegschicken will Annemarie das Mädchen aber nicht, sie ist auf ihre Hilfe angewiesen. Die verfahrene Situation raubt ihr den Schlaf, und tagsüber kann sie sich kaum noch auf ihre Arbeit konzentrieren.
Kurz: Annemarie ist angespannt, übermüdet und – obwohl ihr das nicht bewusst ist, weil die Situation sie so wütend macht – verängstigt. Das alles führt bei ihr zu heftigem Herzklopfen, einem an sich ungefährlichen Nebeneffekt von Stress, wie Atemnot und Schmerzen in der Brust. Aber wer das nicht weiß, dem jagt das…
