Lesezeit 10 Min
Wissen

Mein Monat ohne Alkohol

Wir trinken fünfmal mehr Bier, Wein und Co. als noch vor 50 Jahren. Als Redakteurin Anne Pek entdeckte, wie ungesund das ist, beschloss sie, vier Wochen nüchtern zu bleiben. Als Experiment – und um herauszufinden: Wie viel Spaß macht eine Party, auf der man als Einzige Wasser trinkt?

ANNE VAN DEN BERG
von
Anne Pek
Lesezeit 10 Min
Wissen

Es war ein kleiner Schock, der mich nach zwei Wochen Portugal ereilte. Die Weine dort waren köstlich und noch dazu sehr günstig, also leerten mein Mann und ich bald jeden Tag gemeinsam eine Flasche. Das war zwar mehr, als ich daheim konsumierte, aber auch nicht übermäßig viel. Dachte ich.

Bis ich nach dem Urlaub las, dass Frauen schon als „übermäßige Trinker“ gelten, wenn sie täglich zwei Gläser Alkohol zu sich nehmen. Wobei schon 100 Milliliter als ein Glas gelten, wenn es sich um Wein handelt. Ich fiel nachträglich noch fast hintenüber: Ich hatte zwei Wochen lang mehr gepichelt als ein „riskanter Trinker“. Au Backe!

Dass zu viel Alkohol sehr ungesund ist, wusste ich natürlich. Die Zeiten, in denen Wein als die magische Zutat der lebensverlängernden mediterranen Diät galt, sind längst vorbei. Übermäßiger Alkoholkonsum wird heute mit etlichen Beschwerden, die man wirklich nicht haben möchte, in Zusammenhang gebracht. Das alles wusste ich. Mir war aber nicht klar, dass schon ein gut gefülltes Sektglas am Tag zu viel ist. Doch es sollte noch schlimmer werden: Als ich weiter googelte, stieß ich darauf, dass es Wissenschaftlern zufolge eh keine harmlose Menge Alkohol gibt. Unter gesundheitlichen Aspekten gilt heut zutage nämlich jeder Schluck als unerwünscht.

Okay, hatten manche Experten milde hinzugefügt: Ein Gläschen am Tag sei für Herz und Blutgefäße schon in Ordnung. Aber wer diesbezüglich schon mit Problemen zu kämpfen habe, sollte…

Jetzt weiterlesen für 0,48 €
Nr. 3/2016