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2 Mütter – 2 Väter

Kinder mit gleichgeschlechtlichen Eltern: Wie hat sie das geprägt?

brigachtal / pixabay.com
von
Ymke van Zwoll
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„Durch meine Erziehung finde ich nicht schnell etwas seltsam“

Rosa (33) wuchs in einer Familie mit Gary (sie ist verstorben), ihrer biologischen Mutter Sylvia und ihrer Schwester auf.

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Rosa (33) wuchs in einer Familie mit Gary (sie ist verstorben), ihrer biologischen Mutter Sylvia und ihrer Schwester auf.

„Ich habe mich immer sehr erwünscht gefühlt. Meine Mütter hatten Geld für mich bezahlt, daher mussten sie mich wirklich gewollt haben, dachte ich. Es gab keine klassische Rollenverteilung. Meine Mütter sahen auch nicht typisch lesbisch aus, sie waren einfach warmherzige, mollige Frauen.

Ich wusste immer, dass ich in Silvias Bauch war und es einen anonymen Samenspender gab. Ja, manchmal habe ich mir einen Vater gewünscht, aber Kinder wünschen sich oft Dinge, die sie nicht haben. Für mich war es sonst völlig normal, zwei Mütter zu haben. Erst als wir in ein anderes Viertel zogen – ich war damals zehn –, merkte ich, dass Leute darüber redeten. Andere Kinder nannten mich ‚Lesbie‘. Natürlich fand ich das nicht gut, aber geschämt habe ich mich nicht. Blöd fand ich nur, dass ich nie eine einfache Antwort geben konnte auf Fragen wie: ,Was macht dein Vater?‘

Als ich 14 war, trennten sich meine Mütter, und ich wohnte…

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Nr. 5/2017