Lesezeit 12 Min
Fernweh

Mallorca – Form vollendet

Die nördlichste Spitze Mallorcas ist eine der bezauberndsten Halbinseln im Mittelmeer. Die Geschichte der Erschließung von Cap Formentor, erzählt anhand von drei Gebäuden und drei Straßen

ircumnavigation /shutterstock.com
von
Zora del Buono
Lesezeit 12 Min
Fernweh

Es ist eine Landschaft, die in einmaligem Gleichklang mit den von Menschenhand geschaffenen Elementen ist

Wenn man am Ende anfangen möchte, steht da ein Leuchtturm. Wenn man ganz oben anfangen möchte, steht da ein Wachturm. Beginnt man allerdings ganz unten, erwartet einen ein Grandhotel am Strand. Verbunden sind die drei Bauten durch zwei Dutzend Straßenkilometer, die dazu beigetragen haben, dass dieses windumtoste Cap namens Formentor zu dem geworden ist, was es ist: ein touristisches Highlight. Doch, und das ist erstaunlich, alle drei Gebäude existierten schon, ehe die zu ihnen führenden Straßen gebaut worden waren.

Nun muss man sich Mallorcas nördlichsten Zipfel vorstellen als atemberaubend schöne Landschaft, als eine 15 Kilometer lange Formation aus Felsen und Schluchten, Buchten und Klippen, pinienbewachsen oder karg fast wie in den Alpen über der Baumgrenze, mit famosen Blicken auf ein tiefblaues Meer und oft bis nach Menorca hinüber. Es ist eine Landschaft, die in einmaliger Synthese mit den von Menschenhand geschaffenen Elementen ist, wo sich Gebäude, Straßen, Mauern und Pfade in vollendeter Harmonie in das größere Ganze einfügen, als seien sie immer da gewesen.

Maurische Piraten, wehrhafte Insulaner, mehrere Leuchtturmwärterfamilien, ein argentinischer Exzentriker, ein visionärer einheimischer Ingenieur, unzählige Straßenbauer, Schmuggler und republikanische Zwangsarbeiter, ein namenloser faschistischer Soldat…

Jetzt weiterlesen für 0,50 €
No. 92 - Juni/Juli 2012