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Rettet das Spiel!

Der Philosoph Dr. Christoph Quarch hat zusammen mit dem Hirnforscher Prof. Dr. Gerald Hüther ein Buch über das Spielen geschrieben. Den Autoren geht es dabei darum, das Spielen als eine Grundqualität menschlicher Lebendigkeit zu würdigen. Spiele, so ihre These, können Menschen dabei helfen, ihr kreatives Potenzial zu entfalten. Im schöpferischen und improvisierten Spiel sei der Mensch auch der künstlichen Intelligenz weiterhin überlegen. Das Plädoyer der Autoren lautet daher: Rettet das Spiel!

OLIVER HALLMAIER
von
André Boße
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Zur Person

Dr. Christoph Quarch, geboren am 22.06.1964 in Düsseldorf, studierte Evangelische Theologie und Philosophie in Heidelberg und Tübingen und promovierte über Platons Philosophie der Lebendigkeit. Er ist heute als Autor, Redner, Berater und Veranstalter philosophischer Reisen tätig.
www.christophquarch.de

Herr Dr. Quarch, man sagt, das Gehirn sei zum Denken da. Warum spielt es dann so gerne?

Wer sagt denn eigentlich, dass das Gehirn allein zum Denken gemacht worden ist? Und was ist das Denken überhaupt? Wirkliches Denken ist vom Spiel gar nicht so weit entfernt: Der Denker spielt mögliche Optionen durch, probiert Perspektiven aus. Im kreativen Spiel liegt die Meisterschaft des menschlichen Gehirns – das unterscheidet es von den Gehirnen anderer Lebewesen.

Und auch von Computern?

Ja. Es ist das große Missverständnis dieser Zeit, dass man das Denken gleichsetzt mit der Durchführung logischer Operationen in Gestalt von Algorithmen. Diese Art der Gehirnarbeit kann ebenso von intelligenten Maschinen übernommen werden. Nur dürfen wir nicht der Versuchung erliegen, uns selbst nach Maßgabe von Computern zu deuten und dem nachzueifern, was künstliche Intelligenz zu leisten vermag. Erstens, weil wir diesen…

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